Serviceintervalle und TÜV-Fristen bei Wohnmobilen

Alle Kraftfahrzeuge, die für die Nutzung auf deutschen Straßen zugelassen sind, müssen regelmäßig zum TÜV. Außerdem empfiehlt es sich die regelmäßigen Serviceintervalle in einer Vertragswerkstatt einzuhalten. Ein Wohnmobil ist ein viel komplexeres Fahrzeug als ein gewöhnlicher PKW, da in ihnen bedeutend mehr Technik verbaut ist.

Wohnmobil Gasprüfung

Die Einhaltung der Serviceintervalle ist nicht nur wichtig, um die einwandfreie Funktion des Reisemobils zu gewährleisten, sondern auch, um den Wiederverkaufswert zu erhalten. Es gilt also neben der regelmäßigen Wartung durch eigene Hand auch die Termine für den Scheckheft-Service durch Vertragswerkstätten und natürlich für die gesetzlich vorgeschriebenen Haupt- und Abgasuntersuchungen einzuhalten.

Welche TÜV-Fristen sind für Wohnmobile vorgeschrieben?

Wie für jedes andere Fahrzeug auf deutschen Straßen, ist auch bei Wohnmobilen eine regelmäßige Abnahme durch den TÜV eine zwingende Vorschrift. Hält der Fahrzeughalter diese Termine nicht ein oder fällt das Fahrzeug bei der Untersuchung durch, erlischt die Straßenzulassung, da in diesem Fall die Sicherheit des Fahrers und der anderen Verkehrsteilnehmer nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann.

Wie lang diese TÜV-Intervalle im Einzelnen sind, hängt von der Gewichtsklasse des Wohnmobils ab. Folgende gesetzliche Vorgaben gilt es zu beachten:

Wohnmobile über 7,5 t

Der erste TÜV ist nach einem Jahr fällig. Anschließend finden alle 12 Monate Folgeuntersuchungen statt.

Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 t

Die erste Hauptuntersuchung (HU) ist nach 24 Monaten fällig. Im Anschluss finden alle 2 Jahre Folgeuntersuchungen statt. Ab dem sechsten Jahr verkürzt sich der TÜV-Intervall für das Fahrzeug auf 12 Monate.

Wohnmobile bis 3,5 t

Die erste TÜV-Untersuchung muss nach 36 Monaten absolviert werden und im Anschluss alle 2 Jahre.

Besonderheiten:

Bei Wohnmobilen über 3,5 t, die über einen Dieselmotor verfügen, ist jährlich eine Abgasuntersuchung vorzunehmen.

Die Gasprüfung bei Wohnwagen und Wohnmobil ist gesetzlich nicht mehr vorgeschrieben, aber weiterhin dringend zu empfehlen.

Serviceintervalle in der Werkstatt

Um Ihr Reisemobil stets voll funktionstüchtig zu halten und den Werterhalt im Falle eines Wiederverkaufs zu gewährleisten, sollten Sie die vom Hersteller empfohlenen Inspektionen durch eine Vertragswerkstatt vornehmen (mit Stempel für das Scheckheft).

Wann es Zeit für die nächste Inspektion ist, wird nicht alleine durch den Kilometerstand bestimmt. Auch Zeitintervalle sind hierfür entscheidend. Das bedeutet, dass Sie auch dann, wenn Sie nur relativ kurze Strecken mit dem Wohnmobil zurücklegen, trotzdem die vorgegebene terminliche Frist einhalten müssen, um Ihre Garantie und den Gewährleistungsanspruch nicht zu verlieren.

Einige Hersteller bieten, um den Fahrzeughaltern unnötige Kosten zu ersparen, einen “reduzierten Service” an. Beim reduzierten Service wird im Zuge der jährlichen Inspektion beispielsweise lediglich eine Ölstandkontrolle vorgenommen, anstatt eines Ölwechsels. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Ölwechsel lediglich alle zwei Jahre, oder gemäß Wartungsanzeige.

Ein Intervall von zwei Jahren gilt ebenfalls für den Wechsel der Bremsflüssigkeit und aller Filtereinheiten (Kraftstofffilter, Pollenfilter, Luftfilter). Je nach Modell können die Arbeiten allerdings variieren.

Seltener muss der Steuer- oder Zahnriemen ausgetauscht werden. Die hierfür vom Hersteller vorgegebenen Fristen sollten jedoch zwingend eingehalten werden, um den Motor und das Getriebe vor ernsten Schäden zu bewahren.

Unter bestimmten Bedingungen sind kürzere Intervalle empfehlenswert:

  • Fahrten mit Anhänger
  • Automatikgetriebe
  • Überwiegender Kurzstreckeneinsatz
  • Extreme klimatische Verhältnisse

Welche Wartungsarbeiten kann ich als Halter selbst vornehmen?

Um Kosten zu sparen und Ihr Urlaubsmobil trotzdem immer optimal in Schuss und stets einsatzbereit zu haben, können Wohnmobilbesitzer einige Wartungsarbeiten selbst in die Hand nehmen. So sollten Sie Ihr Fahrzeug zweimal im Jahr einer gründlichen Reinigung im Innenbereich und von außen unterziehen. Das beinhaltet auch die Wartung aller Dichtungen und die Überprüfung empfindlicher Bauteile.

Bevor Sie in den Urlaub starten, sollten Sie einen Routinecheck durchführen. Folgende Maßnahmen durch den Halter sind für den Check empfohlen:

Reparaturen im Innenraum:

Bei der Inneneinrichtung gibt es eigentlich immer etwas zu verbessern oder zu reparieren. Geschickte Fahrzeughalter können den Wechsel oder die Reinigung von Polstern und Bezügen oder das Austauschen von Scharnieren und andere Arbeiten mit wenig Aufwand selbst erledigen.

Reparatur am Wohnmobil

Ölwechsel vornehmen

Eine Ölstandskontrolle ist äußerst wichtig und sollte vor jedem Urlaubseinsatz des Wohnmobils erfolgen. Bei älteren Modellen, bei denen ein Service-Stempel im Scheckheft nicht mehr wichtig ist, kann der Ölwechsel durchaus vom Halter selbst vorgenommen werden.

Wasserleitungen reinigen

Bevor Sie eine Reise antreten, ist es notwendig alle Wasserbehälter und Wasserleitungen gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Nutzen Sie am besten speziell dafür vorgesehene Desinfektionsmittel und Spezialreiniger aus dem Fachhandel.

Reifen überprüfen

Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst ist ein Wechsel der Bereifung notwendig. Stellen Sie vor einem Einsatz sicher, dass Ihr Wohnmobil die richtige Bereifung für die Jahreszeit hat. Überprüfen Sie außerdem die Profiltiefe und den Reifendruck.

Welche Arbeiten müssen von einem Profi übernommen werden?

Häufig sind Besitzer von Wohnmobilen auch leidenschaftliche Bastler und wollen so viel wie möglich selbst reparieren und warten. Natürlich auch unter dem Aspekt der Kosteneinsparung.

Einige Arbeiten gehören aber unbedingt in die Hand von Fachleuten, um eine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten. Dazu zählen:

  • Zahnriemen wechseln
  • Beschädigungen der Wasserpumpe reparieren
  • Keilriemen wechseln
  • Instandsetzung der Heizung
  • Reparatur und Wartung der Klimaanlage
  • Wechsel der Bremsflüssigkeit und der Bremsen

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