Richtiger Reifendruck – das sollten Sie beim Luftdruck beachten!

© Karin & Uwe Annas - Fotolia.com
© Karin & Uwe Annas – Fotolia.com

Studien zeigen immer wieder: Die wenigsten Autofahrer überprüfen regelmäßig den Reifendruck. Dabei kann dieses Verhalten schwerwiegende Folgen haben, bis hin zu Unfällen mit Personenschaden. Einem solchen Szenario können Sie leicht vorbeugen – ohne sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen zu müssen. Das Messen des Reifendrucks lässt sich einfach an jeder Tankstelle durchführen und ist kostenlos. Doch wie finden Sie den richtigen Reifendruck heraus und wie gehen Sie bei der Messung selbst vor? In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen nähere Infos zum passenden Luftdruck für Winterreifen, Sommerreifen und Allwetterreifen aufzeigen.

Richtigen Reifendruck für Ihr Fahrzeug herausfinden

Autoreifen haben viel Last zu tragen, genau genommen ein Viertel des Gewichts Ihres Autos. Dabei hängt die Tragfähigkeit von der Luft im Reifen ab. Wenig Luft bedeutet eine geringe Tragfähigkeit.

Den empfohlenen Reifendruck für Ihr Fahrzeug können Sie der Bedienungsanleitung entnehmen. Häufig ist er zusätzlich an folgenden Stellen vermerkt:

  • Am Holm der Autotür
  • An der Innenseite der Tankklappe
  • In einer passenden Reifendrucktabelle

Sind Sie sich unsicher, können Sie auch einfach bei einer Tankstelle oder in Ihrer Werkstatt nachfragen. Viele moderne Fahrzeuge sind inzwischen sogar mit Reifendruckkontrollsystemen ausgestattet, die Ihnen automatisch anzeigen, wenn sich zu wenig Luft im Reifen befindet.

Luftdruck im Reifen messen – so geht‘s

Um den Luftdruck in Ihren Reifen zu messen, können Sie sich ein Messgerät kaufen. Einfacher ist es, an eine Tankstelle zu fahren und das dortige Luftdruckmessgerät zu verwenden. Dort können Sie Ihre Sommerreifen, Winterreifen oder Allwetterreifen auch problemlos mit Luft befüllen.

Dabei gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Suchen Sie das Reifenventil an dem betreffenden Rad.
  2. Drehen Sie es auf (entgegen des Uhrzeigersinns).
  3. Drücken Sie das Schlauchende des Messgeräts fest auf das Ventil. Manchmal müssen Sie zusätzlich einen Hebel umlegen.
  4. Lesen Sie den Luftdruck am Messgerät ab. Die äußere Skala gibt den Reifendruck in Bar wider.
  5. Passen Sie – falls notwendig – den Luftdruck an. Dazu stehen Ihnen eine Plus- und eine Minustaste zur Verfügung.
  6. Führen Sie dies für die restlichen Reifen durch.

Messen Sie den Druck möglichst alle 14 Tage und am besten dann, wenn der Reifen möglichst „kalt“ ist – also nicht nach einer langen Fahrt. Mitunter kann auch Reifengas sehr interessant sein, da es den Druck besser erhält. Bevor Sie sich für Reifengas entscheiden, sollten Sie sich jedoch genauer über die Möglichkeiten informieren!

Tipp: Auch wenn in einer Reifendrucktabelle der Reifendruck oft nur nach Beladung differenziert wird, sind auch Unterschiede in Bezug auf Sommerreifen und Winterreifen sinnvoll. So sollten Sie Winterreifen etwa 0,2 bis 0,3 bar über den Maximalwert normaler Sommerreifen hinaus befüllen. Im Winter kann die Witterung für schnelleren Druckverlust sorgen und durch den höheren Druck beugen Sie vor.


Was bewirkt Fahren mit falschem Reifendruck?

© Leonardo Franko - Fotolia.com
© Leonardo Franko – Fotolia.com

Der optimale Wert für den Reifendruck in einer Reifendrucktabelle variiert je nach Beladung des Fahrzeugs. Bei voller Beladung ist häufig ein etwas höherer Luftdruck erforderlich. Zu niedriger Luftdruck auf den Reifen kann mitunter nämlich schwere Folgen haben:

  • Höherer Kraftstoffverbrauch
  • Längerer Bremsweg (gerade bei kalter Witterung und Winterreifen gefährlich)
  • Geringere Kontrolle über den Wagen (vor allem in Kurven)
  • Geringere Lebensdauer der Reifen

Fahren Sie länger mit zu niedrigem Reifendruck, kommt es schnell zu Schäden im Inneren der Reifen. Diese lassen sich auch durch ein Korrigieren des Reifendrucks nicht mehr beheben.

Ein etwas höherer Reifendruck ist meist weniger problematisch. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Denn nicht nur werden Erschütterungen jetzt weniger gedämpft, was zu einem deutlich niedrigeren Fahrkomfort führt. Auch führt ein zu hoher Reifendruck ebenfalls zu höherem Verschleiß und einem längeren Bremsweg.

Damit hat ein fehlerhafter Reifendruck vor allem zwei Auswirkungen:

  • Sie müssen hohe Kosten tragen durch einen höheren Kraftstoffverbrauch und schnelleren Verschleiß der Reifen.
  • Sie haben weniger Kontrolle über Ihren Wagen. Damit steigt die Gefahr von Unfällen mit schwerwiegenden Folgen.

Regelmäßig kontrollieren zahlt sich aus

Viele Menschen kontrollieren den Reifendruck bei ihrem Fahrzeug allenfalls vor längeren Fahrten. Wenngleich das durchaus sinnvoll ist, sollten Sie es nicht dabei belassen. Gewöhnen Sie sich lieber an, einmal alle 14 Tage eine Messung durchzuführen. Dies lässt sich einfach mit dem Tanken verbinden, ist kostenlos und sorgt für ein gutes Gefühl. Ob Sommerreifen, Winterreifen oder Allwetterreifen – mit dem richtigen Luftdruck wird auch das Fahren deutlich einfacher.

Check Also

Reifen vulkanisieren – wie geht das?

Diese Situation möchte sicher kein Autofahrer kennenlernen: Sie sind auf der Straße unterwegs und plötzlich …