Bremsflüssigkeit nachfüllen – Anleitung und Tipps

Eine funktionierende Bremsanlage ist zentral für die Funktionsfähigkeit von Fahrzeugen sowie die Sicherheit der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer. Dennoch vergessen viele Menschen, regelmäßig den Stand ihrer Bremsflüssigkeit zu kontrollieren. Dies kann fatale Folgen haben, bis hin zu schweren Unfällen.

Glücklicherweise ist kein großer Aufwand damit verbunden, die Menge der Bremsflüssigkeit zu messen und bei Bedarf nachzufüllen. Beides können Sie sogar selbst tun, auch wenn ein Werkstattbesuch vor allem für das Nachfüllen durchaus Sinn hat. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie den Bremsflüssigkeitsstand Ihres Kfz kontrollieren und die Flüssigkeit bei Bedarf nachfüllen.

Bremsflüssigkeit – Funktion und Wichtigkeit

Dass es in jedem Motor Bremsflüssigkeit gibt, ist den meisten Menschen bekannt. Doch welche Funktion übt sie eigentlich aus und warum ist sie so zentral für funktionierende Bremsen?

Beides ist schnell erklärt: Die Bremsflüssigkeit hat die Aufgabe, den Druck, den Sie mit Ihrem Fuß auf das Bremspedal ausüben, an die Bremsen weiterzuleiten. Dies geschieht, indem die Fußkraft vom Bremskraftverstärker verstärkt und vom Hauptzylinder in hydraulischen Druck umgewandelt wird. Letzterer wird über die Bremsflüssigkeit an die Radbremsen übertragen.

Letztendlich bedeutet dies, dass nur dann ein Bremsvorgang stattfinden kann, wenn genug Bremsflüssigkeit da ist, die die Kraft, mit der Sie auf das Bremspedal treten, weiterleitet. Andernfalls droht ein Versagen der Bremsanlage.

Bremsflüssigkeit nachfüllen – so geht’s

Möchten Sie den Bremsflüssigkeitsstand messen und diese gegebenenfalls nachfüllen, suchen Sie sich dafür einen ebenen Platz aus. Nun gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Schritt: Öffnen Sie die Motorhaube. Wo sich der Behälter für die Bremsflüssigkeit befindet, sehen Sie in Ihrer Bedienungsanleitung. Meistens handelt es sich um einen grauen Behälter oben auf der Fahrerseite.
2. Schritt: Während Sie bei älteren Autos ein Eisenröhrchen (Messstab) benötigen, um den Stand der Bremsflüssigkeit zu prüfen, sind in neueren Fahrzeugen dafür eine Minimum- und eine Maximum-Linie vorhanden, die Sie einfach von außen erkennen. Mit dem Eisenröhrchen können Sie nach Eintauchen ebenfalls erkenne, wo der Bremsflüssigkeitsstand liegt.
3. Schritt: Für das Nachfüllen verwenden Sie am besten einen Trichter, um nichts im Motorraum zu verschütten.
4. Schritt: Reinigen Sie die Verschlusskappe gründlich mit einem trockenen Tuch, bevor Sie sie wieder anbringen.

Weitere Tipps

Obwohl Bremsflüssigkeit im Kfz grundsätzlich selbst nachgefüllt werden kann, ist es ratsam, dafür eine Werkstatt zu besuchen. Denn manchmal ist es notwendig, nach dem Auffüllen die Bremsanlage zu entlüften. Möchten oder müssen Sie den Wechsel selbst vornehmen, achten Sie auf folgende Dinge:

• Verwenden Sie unbedingt die richtige Bremsflüssigkeit. Genaue Angaben dazu finden Sie wiederum in der Bedienungsanleitung Ihres Wagens.
• Sehen Sie davon ab, bereits geöffnete Flaschen Bremsflüssigkeit zu verwenden. So stellen Sie sicher, dass deren Wirksamkeit nicht beispielsweise durch eingedrungenes Wasser beeinträchtigt ist.
• Passen Sie auf, dass Sie keine Bremsflüssigkeit im Motorraum Ihres Kfz verschütten, da diese korrosiv wirkt. Passiert es doch einmal, wischen Sie das Verschüttete sofort auf.

Grundsätzlich schadet es nie, den Stand wichtiger Flüssigkeiten im eigenen Auto zu kontrollieren. Vor längeren Fahrten ist dies besonders sinnvoll.

Auch das Alter spielt eine Rolle

Genug Bremsflüssigkeit heißt nicht automatisch, dass Ihre Bremsen wunschgemäß funktionieren. Denn auch das Alter spielt eine Rolle. Ist dies weit fortgeschritten, kann es zu einer Blasenbildung kommen, die ebenfalls ein – zumindest kurzfristiges – Versagen der Bremsen hervorrufen kann. Auch in dieser Beziehung sollten Sie am besten auf Nummer sicher gehen. Lassen Sie alle zwei Jahre die Bremsflüssigkeit komplett wechseln.

Natürlich gilt außerdem: Treten zwischenzeitlich Probleme beim Bremsen auf, suchen Sie mit Ihrem Fahrzeug unverzüglich eine Werkstatt auf.