Elektronische Wegfahrsperre – Sicherheit für Ihr Auto!

© Jürgen Fälchle - Fotolia.com
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2013 wurden in Deutschland rund 18.800 Pkw gestohlen. Auf den ersten Blick eine durchaus beachtliche Anzahl. Betrachtet man allerdings die Zeitreihen des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.), ist der Trend eindeutig. 2003 verschwanden noch rund 31.700 Fahrzeuge mit einer entsprechenden Versicherung.

Und im Jahr 1993 waren es mehr als 105.000 Pkw-Besitzer, die den Diebstahl ihres Kraftfahrzeugs anzeigten. Die Diebstähle sind in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Ein Grund ist die immer bessere Absicherung der Fahrzeuge – unter anderem durch die elektronische Wegfahrsperre. Welchen Zweck hat diese? Und wie funktioniert die Wegfahrsperre? Genau das soll dieser Ratgeber etwas umfassender erklären.

Funktionsweise einer elektronischen Wegfahrsperre

Die Kernfunktion einer Wegfahrsperre besteht darin, eine unberechtigte Benutzung von Fahrzeugen durch Dritte zu unterbinden. Vor der elektronischen Wegfahrsperre existierten am Markt bereits mechanische Lösungen – wie die Lenkradsperre oder eine Sperre der Gangschaltung.

Das gleiche Prinzip verfolgt die elektronische Wegfahrsperre für das Kfz – nur auf anderen Wegen. Im Kern wird die Inbetriebnahme funktionsrelevanter Bauteile unterbunden. Bei den Wegfahrsperren der ersten Generation beispielsweise der Anlasser oder die Treibstoffzufuhr.

Integraler Bestandteil moderner Wegfahrsperren ist ein Nahfunkchip (RFID) im Schlüssel, welcher mit der Motorsteuerung kommuniziert. Nur wenn sich der Chip korrekt identifiziert, ist ein Starten des Motors möglich. Die hierfür notwendige Kommunikation zwischen Schlüssel und Motorsteuerung findet in den Fahrzeugen mit neuer Wegfahrsperre verschlüsselt statt, um Dieben die Umgehung der Sperre zu erschweren.

Die Funktionsweise von elektronischen Wegfahrsperren im Ablauf:

  1. Der Schlüssel mit dem RFID-Chip verfügt entweder über eine feste Seriennummer oder ihm kann eine Seriennummer zugeordnet werden.
  2. Die Seriennummer im Schlüssel wird von der Wegfahrsperre abgefragt
  3. Existiert eine Übereinstimmung, erteilen Wegfahrsperren die Freigabe und erst dann lässt sich der Motor starten.
Tipp: Wenn Sie einen Gebrauchtwagen erwerben möchten, sollten Sie sich beim Autokauf über die Art der Wegfahrsperre informieren. Sehr alte Modelle bringen bei der Kfz Versicherung (Voll- oder Teilkasko) auch deshalb Zusatzkosten mit sich, weil dieses Sicherheitsmerkmal fehlt. Eventuell können Sie durch eine Nachrüstung den Beitrag senken. Einzelheiten sind dabei natürlich mit der jeweiligen Kfz Versicherung abzuklären.


Vorteile im Überblick

Der Einbau einer elektrischen Wegfahrsperre hat wesentliche Vorteile – nicht nur aus Sicht der Kfz Versicherung. Für Sie als Halter kann der Diebstahl eines Fahrzeugs nicht nur versicherungsrechtliche Konsequenzen haben. Wird das Fahrzeug für einen Raub benutzt oder ereignet sich ein Unfall, stehen mitunter auch Strafsachen im Raum.

Die Vorteile im Überblick:

  • einfach zu bedienen
  • Sicherheit dank Codierung
  • bei Neuwagen ab Werk eingebaut.

Eine funktionierende Sperre mindert dieses Risiko deutlich. Der Sicherheitsaspekt ist aber nur ein Pluspunkt. Gegenüber der mechanischen Alternativen hat die elektronische Wegfahrsperre den Vorteil, dass sie sich mit Abziehen des Schlüssels aus dem Zündschloss aktiviert. Darüber hinaus braucht jeder Dieb ein gewisses Equipment und Know-how, um zumindest die Wegfahrsperren der neuen Generation mit Verschlüsselung zu überlisten. Amateur- und Gelegenheitsdiebe scheitern schnell an dieser Form der Sicherheit. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine moderne Wegfahrsperre sich unter Umständen auch positiv auf die Beiträge für Ihre Kfz Versicherung auswirken kann.

Hinweis: Behörden setzen andere Wegfahrsperren ein, um säumige Zahler am Autofahren zu hindern. Dabei geht es um sogenannte Ventilwächter, bei denen mit Zeitverzögerung die Luft aus dem Reifen entweicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf Warnhinweisschilder an Ihrem Kfz zu achten, um letztlich nicht von einem solchen Ventilwächter überrascht zu werden.


© kromkrathog - Fotolia.com
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Was ist dabei zu beachten?

Als Autofahrer werden Sie die Arbeit der Wegfahrsperre selten direkt merken. Es gibt allerdings Situationen, in denen die Sicherheit gegen Langfinger auch bei Ihnen und der Autowerkstatt für Mehraufwand sorgt. Dies ist beispielsweise beim:

  • Verlust der Schlüssel
  • Wechsel der Motorsteuerung
  • Austausch anderer Bauteile in Ihrem Kfz

der Fall. Der Grund: Ihre elektronische Wegfahrsperre besteht aus mehreren Teilen – dem Autoschlüssel und den in die Sperrefunktion integrierten Bauteilen. Sobald eines dieser Elemente ausfällt oder erneuert werden muss, entsteht ein gewisser Mehraufwand.

Verlieren Sie den Schlüssel, muss die Werkstatt einen Nachschlüssel beim Hersteller bestellen und das System angepasst werden. Beim Austausch der Steuerung kann es sogar nötig werden, die Sperre komplett zu erneuern.

Tipp: Ein Verlust der Schlüssel für das Kfz sollte unbedingt der Versicherung angezeigt werden – gerade im Fall einer Kaskopolice.


Fazit: Mehr Sicherheit dank Wegfahrsperre

Im Alltag fällt sie nur den wenigsten Fahrzeugbesitzern auf – die elektronische Wegfahrsperre. Inzwischen bei Neuwagen Standard, macht sie gerade Amateuren den Autoklau schwerer. Ganz verhindern wird auch die Wegfahrsperre den Diebstahl von Kraftfahrzeugen nicht. Allerdings zeigt bereits ein Blick in die Statistik, dass seit Jahren deutlich weniger Autos abhandenkommen. Wegfahrsperren sorgen somit nicht nur für geringere Beiträge bei der Kfz Versicherung, sondern auch für weniger Stress, da böse Überraschungen deutlich seltener auftreten.

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