Abgasskandal geht vor den Bundesgerichtshof

Beim Abgasskandal hat eine Fahrerin gegen VW geklagt. Sie möchten den vollen Kaufbetrag von VW zurück. Der Bundessgerichtshof ist nun in der Pflicht, über den Fall zu entscheiden. Die zu fallende Entscheidung könnte Millionen von Autofahrern in Deutschland betreffen. Was Autofahrer zu erwarten haben, erfahren Sie in diesem Bericht.

Abgasskandal

Erstmalig muss der Bundesgerichtshof entscheiden

Immer noch herrscht große Unsicherheit beim Abgasskandal. Zum ersten Mal muss der Fall vor dem Bundesgerichtshof entschieden werden. Laut dem Unternehmen Myright, das als Rechtsdienstleister beim Abgas Skandal auftritt, wurde die Klage einer Fahrerin bereits abgewiesen, die Schadensersatz vor dem Oberlandesgericht forderte.

Nun kann vor dem BGH Revision beantragt werden. Myright vertritt im Abgasskandal etwa 45.000 Dieselfahrer. Der strittigste Punkt in dem Fall ist, ob VW Autofahren den vollen Betrag erstatten muss oder eine bestimmte Summe für die Nutzung des Fahrzeugs abziehen darf.

Deutschlandweit sehen sich viele Dieselfahrer vom Abgasskandal geschädigt, weil ihre Autos deutlich an Wert verloren haben. Einige Städte und Straßenbereiche haben Diesel-Autos das Befahren verboten. Im finalen Duell zwischen VW und Myright sieht letzterer einen großen Erfolg in der Zulassung der Revision.

Millionen von Autofahrer könnten bei einem Erfolg des Rechtsdienstleisters ebenfalls Rechtsansprüche geltend machen.

Es wird von einem Sachmangel gesprochen

Vor dem Urteil hat der Bundesgerichtshof bereits in einer Veröffentlichung von einem Sachmangel gesprochen. Dies könnte bereits als sehr großer Erfolg für die Kläger bezeichnet werden. Denn es gibt vielen Autofahrern Hoffnung auf Schadensersatz. Für VW wird es indes eng.

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes könnte weitaus mehr für VW bedeuten als Schadensersatzzahlungen in Höhe von bis dato 800 Millionen Euro. Denn der Skandal könnte nicht nur mehr deutsche Autofahrer mobilisieren, sondern sich auch auf andere Länder ausbreiten, in denen Dieselfahrer Ansprüche geltend machen könnten. Denn auch europäische Zulassung- und Umweltvorschriften spielen eine bedeutende Rolle. Der BGH müsste dem europäischen Gerichtshof den Fall vorlegen.

VW spielt auf Zeit

VW versuche mit den Verbrauchern und der Justiz Katz und Maus zu spielen. Der Konzern versuche mit einer Zermürbungstaktik den Fall auszusitzen und abzustreiten. Falls der Fall jedoch beim europäischen Gerichtshof landet, könnte dies ein größeres Problem für VW bedeuten. Denn diese gilt als eine Instanz, die Verbraucherrechte ernst nimmt.

Myright-Gründer Andresen behauptet, dass Volkswagen in der Verteidigung einen „echten Bock geschossen“ habe. Der Aussage des BGH darüber, dass es einen Sachmangel gäbe, würden Konsequenzen für VW folgen müssen.

Die Einschätzung des BGH betrifft bisher nur Käufer von Neuwagen, die mit den VW-Händler streiten.

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